04 Dezember 2006

Tartu Ülikooli aastapäeva ball - Aufm Uniball


Am Wochenende gaben wir uns die Ehre auf dem alljährlichen Universitätsball zu erscheinen. Natürlich mit Glimmer und viel raschelndem Stoff - so wie alle! Pieckfein! Vornehm geht die Welt zu Grunde! Vor lauter blendender Schönheiten und Pracht hatten wir sämtliche vorher einstudierten Tanzschritte vergessen. Aber das machte gar nichts. So tun als ob, das ging auf der vollen Tanzfläche sehr gut.

Allerdings konnte man sich nicht hinsetzen, verschnaufen und dabei den anderen Paaren zuschauen. Nach alter baltischer Sitte ist der Tanzsaal für´s Tanzen vorgesehen. Speisen und Getränke kann man im Foyer zu sich nehmen und - wenn man Glück hat auch einen der wenigen Stühle ergattern. Dafür konnten wir aus dem ersten Rang einen Blick von oben auf die sich wiegenden Massen erhaschen. Veranstaltungsort war nämlich das Vanemuise Konzerthaus, von dessen riesgen Glasfenstern im Foyer wir übrigens auch auf das weihnachtlich blinkende Tartu schauen konnten.

Die Universität feiert am 1. Dezember alljährlich ihre Gründung - in diesem Jahr außerdem das 87. Jahr, in dem nun schon in estnischer Sprache gelehrt und geforscht wird. Außer einigen Professoren und UniversitätsleiterInnen kamen überwiegend Studierende zusammen, viele von ihnen mit einer Schärpe in den Farben der Verbindung. Auch die Afterparty fand in dem Haus einer Verbindung statt, lustigerweise das gleiche in dem auch Saschas Chef sein Büro hat.

Die studentischen Verbindungen haben hier ein ganz anders Ansehen als in Deutschland. Sie stellen im weitesten Sinne eine "Commnity" dar, für Studentinnen UND Studenten, sich zu treffen, Lieder zu singen und zu trinken... naja, ganz so über den Kamm geschoren wird es nicht sein. Auf jeden Fall duellieren sie sich nicht und einen Schmiß haben wir auch noch nie gesehen. Die Herren erschienen auch auf dem Ball nicht mit Degen, dafür einige mit weißen Handschuhen und Frack. Die Damen trugen die schönsten Kleider, die man sich vorstellen kann , es war eine Augenweide! Sascha, hatte anfangs seine Schwierigkeiten, das nicht alles völlig affig zu finden...

Keine Kommentare: