27 Januar 2007

Auf dem Land

Am Donnerstag ist ein Wunder passiert! Es war das schönste Wetter seit wir im August in Estland angereist sind! Ich hatte ganz vergessen, dass der Himmel so blau sein kann! Und just an diesem Tag hatte unsere unsere Freundin Niina, bei der wir im Herbst Äpfelpflücken waren, eingeladen sie auf ihre Datscha zu begleiten. Leider musste Sascha malochen, denn der Investor wollte am nächsten Tag schöne Häuser sehen...ich fuhr also zusammen mit Niina im Buss 20 Minuten raus auf die Felder vor Tartu. Schon im Bus waren wir ganz erschlagen von dem glitzerden Schnee, der sich über Nacht um jeden noch so kleinen Zweig eines jeden Baums gehüllt hatte und nun, als wären aus ihm Juwelenfrüchte gewachsen, schimmerte und glänzte.


An der Bushaltestelle, an der wir ausstiegen, enthüllte Niina ihre museumsreifen Skier und wir rutschten auf weißen Straßen bis zu ihrem Grundstück. Solche Straßen kannte ich bislang nur von Bildern der vereisten Weg in Lappland oder Sibirien!


















Niinas Garten war gar nicht mehr wiederzuerkennen.









Hier noch mal der Vergleich zum Herbst.








Ein verwunscher Garten, an dem man die
merkwürdigesten und scheinbar unnützlichsten
Dinge findet, von denen ein jedes zur Feier des Tages ein weißes Hütchen trägt...



















Niinas Wäldchen...
Auf unserer Skiwanderung über Felder, durch Wälder, unter Strommasten und über Bäche kamen wir zu einer Stelle, an der Niina begeistert aufschrie. Seidelbast!


Seidelbast? Den Namen kannte ich bisher aus Erich Kästners "Der 35. Mai". Darin treffen Konrad und sein Onkel den dicken Seidelbast, einen ehemaligen Schulfreund Konrads, der 11 Mal sitzegeblieben war, im Schlaraffenland wieder. Dort hatte er sich inzwischen mit seinen 200 Pfunde zum Präsidenten gemausert...




Dieser Seidelbast war eine zart rosa blühende Pflanze, die sich durch die warmen Tage vor dem Wintereinbruch offenbar hat irritieren lassen, denn normalerweise schlägt sie erst im Frühling aus. Wir entdeckten übrigens auch blühende Haselnussbäume. Niina sagte, damit beginne eigentlich der Frühling...






Die Nacht, die auf diesen wunderschönen Tag folgte, war nicht minder traumhaft. Der Mond schien so hell, dass er schawarze Schatten warf. Es war bitterkalt als wir zur Bushaltestelle durch den knirschenden Schnee stapften- und es hätte nicht viel gefehlt und wir wären einem mystischen Wesen begegnet und verzaubert worden...

Minka

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wirklich sehr schöne Bilder und auch sonst ein sehr toller Blog!
Wann macht ihr denn den Podcast weiter? Bin durch Zufall darauf gestoßen und echt neugierig geworden.....

Viele Grüße

eestiblog hat gesagt…

Danke! Wir freuen uns sehr, wenn´s auch anderen gefällt, was uns gefällt! Sind jetzt im Besitz eines Aufnahmegeräts und selbst schon ganz gespannt auf die nächste Episode im eesticast.
Schöne Grüße! Minka und Sascha